Jelger Tosch: Unterrichtsversorgung ist desolat - Land muss endlich eine echte Lehrkräfteoffensive starten
Die Unterrichtsversorgung in Neustadt a. Rbge. und Wunstorf ist weiterhin unzureichend, kritisiert der FDP-Landtagskandidat Jelger Tosch. Für das Schuljahr 2021/2022 liege sie laut aktuellen Zahlen des Kultusministeriums in der Region Hannover nur bei 97,62 Prozent. Das spiegele die Situation in Niedersachsen auch in der Region wider. Auch in Neustadt a. Rbge. und Wunstorf liegt die Unterrichtsversorgung bei neun von 20 Schulen unter 100 Prozent. Besonders bei weiterführenden Schulen in der Sekundarstufe I, also Haupt- und Realschulen, Oberschulen, IGS und KGS sei die Lage katastrophal. Tosch führt dazu die Beispiele der Otto-Hahn-Schule (Unterrichtsversorgung bei 84,3%) und der Förderschule mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung Paul-Moor-Schule (Unterrichtsversorgung bei 83,6%) in Wunstorf an.
„Dass besonders bei Haupt- und Realschulen sowie Förderschulen die Unterrichtsversorgung katastrophal ist, beeinträchtigt das Lernen der Schülerinnen und Schüler massiv und wirkt sozialem Aufstieg durch Bildung erheblich entgegen. Es fallen geplant zahlreiche Unterrichtsstunden aus. Und das, obwohl die Schülerinnen und Schüler gerade durch die Pandemie bereits massive Lernrückstände haben. Dazu kommen viele Fehlzeiten der Lehrkräfte durch Corona. Vor allem die schwächeren Schülerinnen und Schüler bleiben in dieser Situation auf der Strecke“, so Tosch.
Um zu gewährleisten, dass alle geplanten Unterrichtsstunden auch stattfinden und Krankheitsfälle, Fortbildungen oder auch Elternzeit auszugleichen, sei ein Wert zwischen 103 und 106 Prozent nötig. „Dieses Ziel verfehlt Kultusminister Tonne nicht nur, er entfernt sich immer weiter davon“, so Tosch.
Niedersachsen brauche jetzt schnell eine Lehrkräfteoffensive. Das Land dürfe Berufseinsteiger nicht schlechter bezahlen als in den meisten anderen Bundesländern, deshalb muss A13 für alle schnellstmöglich umgesetzt werden. Außerdem brauchen wir mehr Flexibilität bei den Einstellungsmöglichkeiten und einen leichteren Quereinstieg“, fordert Tosch. Um die angespannte Corona-Situation an den Schulen zu entschärfen, bräuchten die Schulen zudem einen noch größeren Handlungsspielraum und technische Möglichkeiten für hybriden Unterricht.